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Elke Morlok, Rabbi Joseph Gikatilla's Hermeneutics (Texts and Studies in Medieval and Early Modern Judaism 25), Tübingen: Mohr Siebeck, 2011.
Elke Morlok untersucht die hermeneutischen Grundlagen eines der bedeutendsten Kabbalisten des Mittelalters, R. Joseph Gikatilla. Vor allem sein Wechsel von der ekstatischen Kabbala seines Lehrers Abraham Abulafia hin zur theosophisch-theurgischen Strömung kommt hierbei in den Blickpunkt. Unterschiedliche Parallelen zu hermeneutischen Strukturen in Hinblick auf linguistische Techniken und den Status des Textes im Neuplatonimus, Aristotelismus, aber auch im pythagoräischen Denken werden dabei beleuchtet und in einem vergleichenden Zugang dargestellt. Zudem werden auch moderne Varianten der kabbalistischen Sprachvorstellungen wie sie in den Werken Ecos, Derridas u.a. zu finden sind, angeführt. Elke Morlok analysiert und stellt vor allem die Gründe für Gikatillas rasche Absorption in das westliche Denken seit der Renaissance anhand der christlichen Kabbala dar. Es soll eine Sensibiliät für kabbalistische Ideen auch innerhalb moderner und postmoderner Sprachtheorie geweckt werden, indem sie die Texte dieses jüdischen Mystikers zugänglich macht.